// Unsere Geschichte: Das nicht überhörbare Grundrauschen

Unsere Wurzeln reichen doch recht weit zurück – immerhin bis in das Jahr 1806. Von den zahlreichen Verbindungen und Corps Marburgs sind wir Westfalen und Schwabenpreussen letztlich die ältesten. Unsere Geschichte und auch die Zugehörigkeit zum Kösener Senioren-Convents-Verband kann man kurz und knapp als unsere prägende Herkunft bezeichnen. Aus ihr ergibt sich natürlich unsere lange Verbundenheit mit der Philipps-Universität und mit der Stadt Marburg. Ebenso fühlen wir uns verbunden mit den preußisch/hanseatischen Wurzeln der Suevo-Borussia.

Abseits der Fakten ist für uns der ganz alltägliche Einfluss der Geschichte auf unsere Aktivität entscheidend.

Etwas weniger ernst lässt sich das besser beschreiben:

Der Rückblick auf unsere Geschichte ist für uns kein verkniffener Verlegenheitsbesuch in einem imaginären Museum an einem tristen Sonntagnachmittag – womöglich mit starrem Blick auf den sprichwörtlichen “röhrenden Hirsch”.

Und wie schon erwähnt: Das Corpsstudententum ist in all seinen Facetten vor allem eine praktische Angelegenheit. Und das gilt auch für unsere Geschichte. Schließlich war das Vergangene mal gelebte Realität und somit muss die damit verbundene Tradition auch heute gelebt werden.

Ein wenig ironisch kann man es ganz gut mit zwei allgemein bekannten Sprüchen zusammenfassen:

• “Was der Rheinländer verspricht, das hält der Westfale.” 

• Und: “[Schwaben-]Preuße zu sein ist eine Ehre, aber kein Vergnügen.”

Natürlich! – Jedes Klischee hat einen wahren Kern. Aber man muss schon fast taub sein, wenn man hier die interessanten Zwischentöne überhört.

Hört man genauer hin, dann ist klar, dass die Realität immer facettenreicher ist als das Klischee. Das reizvolle sind die scheinbaren Gegensätze.

Denn: Selbstverständlich empfinden wir ein außerordentliches Vergnügen beim Leben unserer Gepflogenheiten. Doch eben nicht ausschließlich, denn bei all dem geht es zum Beispiel auch immer um Pflichterfüllung und Toleranz trotz unterschiedlicher Ansichten.

Erst diese scheinbaren Gegensätze – davon sind wir überzeugt – machen das Ganze zu einem echten Vergnügen! 

Und ganz ähnlich verhält es ich mit unserer Geschichte. Sie ist für uns keinesfalls nur seichte Hintergrundmusik. Und ebenso wenig nehmen wir sie als starres Arrangement war, dessen Klänge wir nur zu bestimmten Tagen brav und ehrfurchtsvoll vernehmen.

Was für eine schrecklich langweilige Vorstellung wäre das!

Aber wenn man unsere Geschichte als ein nicht überhörbares und  immer vorhandenes Grundrauschen beschreibt, das für uns zentrale und zeitlose Ideen beinhaltet, dann passt das sicherlich am besten.

Wir haben sozusagen den einzig bekannten Tinnitus, den man gerne pfeifen hört.

Auf diese Weise ist es vermutlich ganz treffend beschrieben – und jetzt werden wir natürlich wieder ernst! Denn wer bis hierhin gekommen ist, der darf auch gerne weiterlesen:

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